Vegane Argumente/Gegenargumente in einem Artikel von der Albert Schweizer Stiftung zusammengefasst, drücken Sie HIER.

 

"Die Tiere sind doch schon tot!"

Die Tiere sind nicht „schon tot“ wenn sie in Tierfabriken ohne Betäubung kastriert werden oder ihnen der Hals aufgeschlitzt wird. Um auf dem Teller zu landen durchleben die Tiere unendliche Qualen. Sie werden ohne Schmerzmittel verstümmelt, werden Körper an Köper in Käfigen, Kisten und riesen Hallen zusammengepfercht und nicht selten bei vollem Bewusstsein geschlachtet und zerteilt. Tiere fühlen Schmerzen – genauso wie wir! Auch Fische spüren Schmerz.  Sie erleiden das alles nur, damit Menschen Eier, Milch und Fleisch essen können!

"Der Körper braucht Milch, um gesund zu bleiben."

Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig, ist aber schlichtweg falsch. All die Milchwerbung in Zeitschriften, an Bushaltestellen und im Fernsehen sind Produkte der Milchindustrie, die jährlich Millionen von Euro bezahlt, um dir die Milch schmackhaft zu machen. Die absolut besten Kalziumquellen sind grünes Blattgemüse, Brokkoli, Kohl, Sprossen, Bohnen und anderes Gemüse. Milch und andere Milchprodukte enthalten Kalzium aber gleichzeitig auch viel tierliche Proteine. Diese Proteine schwemmen aber das Kalzium aus den Knochen, weshalb pflanzliche Lebensmittel die besseren Kalziumquellen sind!

"Wir sind Fleischfresser, oder willst du Löwen das Fleischessen verbieten?"

Löwen, Tiger, Bären und andere Tiere sind echte Fleischfresser und jagen und töten um zu überleben. Sie züchten keine Menschen, verstümmeln uns nicht, lassen ihre Frustrationen nicht an uns aus und töten uns auch nicht in der schlimmsten vorstellbaren Art und Weise – nur weil sie unseren Geschmack mögen! Menschen brauchen kein Fleisch. Um genau zu sein sind Menschen viel gesünder, wenn sie kein Fleisch essen! Der Mensch ist nicht als Raubtier geboren. Die Eckzähne in unserem Mund sind fürs Zerkleinern und Kauen – nicht fürs Reißen und Zerfleischen wie bei einem echten Fleischfresser. Und das ist nur einer von vielen Unterschieden zwischen Menschen und Fleischfressern. Wir haben einen anderen Darmtrakt und uns fehlt die richtige Magensäure um Fleisch überhaupt ordentlich verdauen zu können. Wir essen Tiere aus Bequemlichkeit, Ignoranz und Teilnahmslosigkeit – nicht weil wir es müssen.

"Vegane Ernährung macht dich krank."

Nun, glücklicherweise hat es sich gezeigt, dass eine pflanzliche Lebensweise genauso gesund oder sogar gesünder ist, als Fleisch zu essen. Führende Ernährungswissenschaftsinstitute stimmen dem zu. Wenn man sich ausgewogen ernährt, ist eine vegane Ernährungsweise völlig unproblematisch. Ganz im Gegenteil – die gesundheitlichen Schäden durch Fleisch und tierliche Fette sind durch viele wissenschaftliche Studien  bekannt. Ebenso die gesundheitlichen Folgen von Milch und Käse mit ihrem hohen Gehalt an gesättigten tierlichen Fetten. Laut der Amerikanischen Gesellschaft für Ernährung (Academy of Nutrition and Dietetics) sind vegetarische Ernährungsformen, einschließlich veganer Ernährung – sofern richtig durchgeführt  – gesund und nahrhaft für Erwachsene, Kleinkinder, Kinder und Heranwachsende. Sie beugt sogar Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Krebs, Übergewicht und Diabetes vor.

"Aber wir haben doch schon immer Fleisch gegessen..."

Die Art und Weise, wie Tiere für Essen behandelt, gehalten und getötet, entbehrt jeder Natürlichkeit. Hühner, die normalerweise zehn bis fünfzehn Jahre alt werden, werden in überfüllte und dreckige Käfige gesteckt, ohne je nach draußen an die frische Luft zu kommen und werden geschlachtet, wenn sie fünf bis sechs Wochen alt sind – das ist nicht natürlich! Nur weil wir Tiere töten können, heißt das noch lange nicht, dass wir das sollten. Nur weil Dinge eine Tradition haben, sind sie noch lange nicht richtig. Frauen hatten über Jahrtausende keine Rechte, dunkelhäutige Menschen wurden versklavt, Frauen werden beschnitten und in vielen Gefängnissen werden Menschen noch immer gefoltert – die Menschen, die darin involviert sind und waren, sahen und sehen sich nicht im Unrecht. Genauso, wie Du entscheiden kannst, Menschen oder der Umwelt zu helfen, kannst Du Barmherzigkeit Tieren gegenüber beschließen, einfach, indem du sie nicht mehr isst.

Das "schon immer" Argument schließt jede Veränderung aus und ist auf jeden Bereich des Lebens übertragbar und in keinem dieser Kontexte sinnvoll oder wahrheitsgemäß. Die "schon immer" - Regel existiert nicht. Sie dient lediglich der Rechtfertigung unserer Ignoranz und unseres Wohlstandes.

"Man sollte sich für Menschen einsetzen."

Tatsache ist, dass wir durch den Konsum von Fleisch den Armen und Hungernden der Welt das Essen wegnehmen70% des Getreideanbaus wird an Tiere verfüttert, damit man Fleisch hat, statt das Getreide direkt den Menschen zu geben. Außerdem kannst Du Dich ja für Menschenrechte einsetzen, und Dich daneben auch noch pflanzlich ernähren, das kostet keine extra Zeit, ist gesund und Du hilfst gleichzeitig den Tieren! Und da die Fleischindustrie einer der größten Umweltverschmutzer  der Erde ist, hilfst Du damit letztlich auch dem Menschen. Warum sollte man nicht Tierquälerei stoppen, egal was die politische Priorität ist? Jedes Mal wenn ich mich zum Essen hinsetze, treffe ich eine konkrete Entscheidung darüber, wer ich in dieser Welt sein möchte. Möchte ich das Maß an Gewalt, Elend und Blutvergießen in dieser Welt erhöhen oder eine freundliche, von Mitgefühl geprägte Entscheidung treffen.

„Ich esse nur Biofleisch.“

Bio-Tiere haben kein besseres Leben, nur weil sie einige Quadratzentimeter mehr Platz haben, oder sie nicht mit Gen-Futter oder Antibiotika gefuttert werden. Auch in der Bio-Industrie geht es um Profit – das Tier wird zu einer Ware, das nach wirtschaftlichem Ermessen behandelt wird. Und eins sollten wir nicht vergessen: Ein gewaltfreies Töten gibt es auch nicht auf Bio-Höfen – und auch Tiertransporte bleiben diesen Tieren nicht erspart. Im Grunde gibt es bei den meisten Großproduzenten von Bio- Produkten für die Tiere keinen großen Unterschied mehr zu konventioneller Produktion, wie unter Anderem PETA-Recherchen immer wieder eindrucksvoll zeigen. Manche Menschen versuchen verzweifelt von dem Fakt abzusehen, dass 97-99% der tierlichen Produkte aus Intensivhaltung kommen und denken an diese hypothetische, erfundene kleine Farm irgendwo im Nirgendwo, wo alle Tiere über riesige Felder springen und „human“ totgestreichelt werden. Die Wahrheit ist: solche Farmen gibt es nicht. Die Standards der Massentierhaltung (wo männliche Küken lebendig zerstampft werden, Muttersäue in so kleinen Käfigen gehalten werden, dass sie sich nicht mal hinlegen können und wo männliche Ferkel ohne Betäubung kastriert werden) sind die kalte und grausame Realität der Tiere, die für Nahrung getötet werden.

„Fleisch ist einfach zu lecker! Ich will den Geschmack nicht aufgeben.“

Das musst Du nicht! Die allermeisten von uns sind mit Fleisch und Käse aufgewachsen. Aber man muss diese Dinge nicht aufgegeben, das gibt es auch alles ohne die Tierquälerei aus Soja, Seitan und ähnlichem! Viele Veganer haben selbst jahrelang Fleisch gegessen und den Geschmack von Fleisch gemocht. Aber dann haben wir eingesehen, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als unsere Geschmacksknospen – gerade heutzutage wo vegane Menschen überhaupt keine geschmacklichen Einbußen mehr haben.

"Aber wenn wir die Tiere nicht essen, dann übernehmen sie irgendwann die Macht und essen UNS!"

Wer so etwas behauptet, hat unser Wirtschaftssystem nicht verstanden. Den Markt bestimmen Angebot und Nachfrage. Das bedeutet je weniger Menschen Fleisch essen, desto weniger Tiere werden im Endeffekt umgebracht, um auf dem Teller zu landen. Es wird keine wildgewordenen Horden von Kühen oder Schweinen geben, die die Welt erobern keinen Platz mehr zum leben haben. Sie würden schlicht nicht mehr gezüchtet werden – was eine gute Sache ist.

"Eskimos können sich nicht vegan ernähren"

Doch, können sie. Die "Eskimos" (Inuit) leben nicht wie in dem Film "Nanuk der Eskimo", in der Realität kaufen sie ebenso im Supermarkt ein (und könnten dort ebenso vegan kaufen) wie jemand in Österreich oder Ohio. Die Jagd dort dient (wie hier) primär der Tradition und der Befriedigung der Mordlust. Näheres siehe "Was sollen die Eskimos tun?" und "Was sollen die Inuit tun? - In den Supermarkt gehen".

Aber selbst wenn es Menschen gäbe, die nicht vegan leben könnten, wäre das für diejenigen, die es können, keine Rechtfertigung, es nicht zu tun.

„Die Bilder aus der Massentierhaltung sind doch nur Extremfälle.“

95% der Rinder und 97% der Hühner in Deutschland werden auf konventionelle Weise in Großbetriebengehalten; bei Schweinen leben sogar 99% in der Intensivtierhaltung. 100% aller Tiere enden im Schlachthaus – ganz gleich, aus welchem Betrieb sie stammen. Massentierhaltung und die damit verbundenen Qualen sind der Standard in Deutschland.

„Vegane Ernährung bedeutet zwangsläufig Mangelerscheinungen.“

Immer wieder tauchen unbelegte Informationen auf, dass Mangelerscheinungen für Proteine, Kalzium, Eisen und Vitamin D typisch für eine vegane Ernährung wären. Tatsache ist aber, dass angebliche Mangelerscheinungen nicht typisch für vegane Ernährung sind und auch bei einer abwechslungsreichen veganen Ernährung nicht zu erwarten sind. Wissenschaftliche Studien zeigen genau das Gegenteil: Veganer mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Kost sind optimal mit gesunden pflanzlichen Proteinen (höherer Gehalt an basischen Aminosäuren) versorgt. Hingegen ist zu viel tierisches Protein (höherer Gehalt an sauren Aminosäuren) die Ursache für eine Reihe von Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Übergewicht, Krebs usw. Um sich gesund und ausgewogen zu ernähren, sollten die 7 Hauptregeln einer veganen Ernährung beachtet werden.

„Pflanzen haben auch Gefühle.“

Schmerzen sind Empfindungen, die ein Bewusstsein im physiologischen Sinn voraussetzen. Pflanzen können in diesem Sinne keine Schmerzen empfinden. Sie besitzen weder ein zentrales Nervensystem, noch ein Gehirn oder damit vergleichbare Systeme, die für so komplexe Fähigkeiten wie die Entstehung eines Schmerzgefühls verantwortlich sein könnten. Für Pflanzen gibt es zudem keine evolutionäre Notwendigkeit, unter Schmerzen zu leiden. Als stationär gebundene Organismen wäre ein Schmerzgefühl für sie kontraproduktiv. Natürlich besitzen auch Pflanzen Strategien, um auf Verletzungen zu reagieren, die ist mit der Empfindungsfähigkeit von Tieren aber nicht vergleichbar.

„Die Urmenschen konnten sich nur entwickeln, weil sie Fleisch gegessen haben.“

Die Evolution des Menschen hängt maßgeblich mit seinem Speichel zusammen. Menschen können stärkehaltige Knollen nur deshalb verdauen, weil sie mehr Amylase (ein Stärke spaltendes Enzym in Speichel und Bauchspeicheldrüsensekret) bilden können als ihre Vorfahren. Die verbesserte Stärkeverdauung in Verbindung mit der Erfindung des Kochens, war ausschlaggebend für das starke Wachstum des Gehirns und hat zur schnellen geografischen Ausbreitung der Menschen beigetragen. Jagd und Fleischkonsum waren demnach für die Evolution des Homo sapiens weit weniger wichtig als bisher angenommen, schreiben Nathaniel Dominy von der University of California in Santa Cruz und Kollegen in der britischen Fachzeitschrift „Nature Genetics“. Die Wissenschaftler glauben, dass die Fleischbeschaffung durch die Jagd bei den frühen Menschen nur einen kleinen Teil des gesamten Nahrungsbedarfs gedeckt hat. Die Jagd allein war sehr energieaufwendig, zudem war nur ein kleiner Teil der Beutezüge von Erfolg gekrönt. Die Fähigkeit, stärkehaltige Pflanzenteile zu verdauen, die mit dem Gebrauch des Feuers für die Nahrungszubereitung zusätzlich verbessert wurde, sei für das Gehirnwachstum und die weitere Evolution des Menschen wesentlich wichtiger gewesen, sagen die Forscher.

Auch zu erwähnen: Reine Fleischfresser, wie z.B. die Krokodile, die sogar die Dinosaurier überlebten, haben ein sehr kleines Gehirn. Seltsam oder? ;)

„Milchkühe müssen gemolken werden, die geben sowieso Milch.”

Kühe produzieren Milch aus demselben Grund, wie der Mensch es tut: als Nahrung für ihre neugeborenen Babys. Doch Kälber in modernen Milchbetrieben werden ihren Müttern meist schon einen Tag nach der Geburt entrissen. Sie werden mit Milchersatz gefüttert, damit die Milch ihrer Mütter zum Verzehr für den Menschen verkauft werden kann. Weibliche Kühe werden kurz nach Vollendung ihres ersten Lebensjahres erstmals künstlich befruchtet. Nach der Geburt des Kalbes geben sie 10 Monate lang Milch; anschließend werden sie erneut befruchtet, der Prozess wiederholt sich. Manche Kühe verbringen ihr ganzes Leben auf Beton- und Spaltenböden; die Anbindehaltung ist in Deutschland noch immer sehr verbreitet. Die natürliche Lebenserwartung einer Kuh beträgt etwa 20 Jahre, während der sie acht oder neun Jahre lang Milch produziert. Das Leben in modernen Milchbetrieben hingegen bedeutet für Kühe großen Stress: Sie leben in beengten Verhältnissen, werden unentwegt gemolken und müssen unnatürlich hohe Milchmengen geben. Dies führt häufig zu Euter-Erkrankungen, Lahmheit und Fertilitätsproblemen, so dass viele Kühe bereits im Alter von vier oder fünf Jahren für die Milchwirtschaft wertlos sind und geschlachtet werden.

„Wenn du sonst verhungern müsstest, würdest du Fleisch essen?“

Menschen können extreme Dinge tun, um ihr eigenes Leben zu retten, sogar Unschuldigen wehtun. (Menschen haben in solchen Situationen sogar schon andere Menschen getötet und gegessen.) Dieses Beispiel ist jedoch für die Entscheidungen, die wir in unserem täglichen Leben treffen, nicht relevant. Die meisten von uns sind in dieser Hinsicht nicht in einer Notlage und es gibt für sie keine Entschuldigung, Tiere für die Ernährung zu töten.

„Veganismus ist viel zu extrem!“

Millionen von Menschen sind mit PETA der Meinung, dass es roh und grausam ist, Tiere mit unseren Medikamenten vollzustopfen, ihnen Abflussreiniger in die Augen zu schütten, sie zum Inhalieren von Zigarettenrauch zu zwingen und sie mit unseren Krankheiten zu infizieren. Millionen Menschen verzichten schon jetzt auf Pelz und Leder, weil sie der Ansicht sind, dass es falsch ist, Tiere für Mode einzusperren und zu töten. Und jeden Tag entscheiden sich immer mehr Menschen für eine tierfreundliche vegane Ernährung, weil sie die Vorteile für sich selbst, die Tiere und den Planeten sehen. Nachhaltigkeit und Mitgefühl sind nicht extrem, sondern der Weg in eine bessere Zukunft.

„Vegane Ernährung ist zu teuer.“

Die meisten Fleischesser denken, dass vegane Ernährung teuer ist, weil sie ihren eigenen Speiseplan vor sich sehen und die tierischen Produkte durch durchaus preisintensive veganen Ersatzprodukte ersetzen wollen. Dies ist ein Trugschluss, da Fleischersatzprodukte bei Veganern eher selten auf den Tisch kommen. Warum auch? Vegane Küche hat soviel mehr zu bieten. Wer regionale und saisonale pflanzliche Grundnahrungsmittel einkauft, also Gemüse, Obst, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot, Linsen, Bohnen, Nüsse und Samen, kann viel Geld sparen. Diese gehören sowohl bei Discountern als auch in Bio-Märkten zu den günstigsten Produkten, da sie fast ohne Vorverarbeitung oder lange Transportwege auskommen. Wer regionale und saisonale pflanzliche Lebensmittel einkauft, wird wenig dafür bezahlen und eine große Mahlzeit für mehrere Personen zubereiten können. Da die meisten Fleischesser aber ohnehin behaupten, nur sehr wenig und wenn, dann ausschließlich Fleisch aus Weidehaltung zu essen, sind sie Kilopreise zwischen 30 und 80 Euro ja durchaus gewohnt. Damit greift das Argument dann sowieso nicht mehr.

"Wir müssen uns ständig daran erinnern, dass es einen Unterschied gibt, zwischen dem was natürlich ist und was gut ist. Nichts ist natürlicher als von einem Bären zerfleischt und gefressen zu werden."

"Zeig mir erstmal Studien die beweisen, was du hier schreibst"

Kein Problem, alle Studien rund um den Veganismus findest du HIER!