112015Mrz
Osteopathie bei Säuglingen

Osteopathie bei Säuglingen

Das Baby schreit, die Eltern sind erschöpft, nichts vermag das Kleine zu beruhigen. Ein Besuch beim Osteopathen verspricht Erlösung. Fakt ist, es funktioniert – purer Zufall oder wahre Hilfe?

Osteopathie ist eine ganzheitliche Sichtweise der Medizin, die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient. Sie bringt den Organismus in Ökonomie, Komfort & Gleichgewicht, damit er in der Lage ist, sich selbst zu regulieren. Das Prinzip der Osteopathie: „Leben ist Bewegung“.

Dieses wird auch auf Kinder und Säuglinge angewandt. Ob Schreikinder, Dreimonatskoliken, Lageasymmetrien, Hüftdysplasien, Verdauungsstörungen, Schädelverschiebungen, Spuckstörungen u.ä. – die Osteopathie hält viele helfende und ergänzende Ansätze bereit.

Die Ursache für diese Beschwerden stellen sich oft schon im Mutterleib, oder beim Geburtsvorgang ein. Auch zeigen sich Probleme nach einseitiger Lagerung oder nachgeburtlichen Traumata. Es entstehen Spannungen, Bewegungseinschränkungen und letztlich Störungen des Wohlbefinden, welche nicht mit den üblichen Mitteln zu beseitigen sind. Der Osteopath löst diese „Blockaden“ mit sanften Techniken, um das Kind nachhaltig zu entspannen.

Dies ist natürlich kein generelles Heilversprechen. Die klinische Abklärung durch den Kinderarzt ist stets erforderlich und von großer Wichtigkeit. Nicht jedes Symptom ist auf reine Funktionsstörungen zurück zu führen. Der Osteopath begrüßt eine Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen medizinischen Fachberufen.

Die Behandlung dauert zwischen 30 Minuten und einer Stunde. In der Regel reichen wenige Sitzungen in einem überschaubaren Zeitraum aus, um deutliche Verbesserung zu erzielen. Das Honorar des Osteopathen beträgt durchschnittlich 80 Euro pro Stunde.

In vielen Ländern ist die Osteopathie eine anerkannte Form der Medizin, in Deutschland momentan noch nicht. Studien gibt es bislang wenige, Erfolgsberichte jedoch etliche. Die Osteopathie kann Babys – ebenso wie Erwachsen – helfen und Beschwerden lindern. Eine Liste mit  qualifizierten Therapeuten findet sich beim Verband der Osteopathen Deutschland. Dort sind jene geführt, die eine fünf – bis sechsjährige Ausbildung in diesem Bereich absolviert haben.


Vita Neumarkt, Ruben Beckert